Heimatfreunde zu Besuch im Tecklenburger Land

Heimatfreunde zu Besuch im Tecklenburger Land

Geschrieben von: Karl Wanstrath Dienstag, den 17. Juli 2012.

Ankumer Radler auf Erkundungstour in Weese, Recke und Vinte

Ankum. (kw) Seit nunmehr 18 Jahren lädt der Heimatverein Ankum jeweils im Sommer und Herbst zu einer Tagestour mit dem Fahrrad ein. Kürzlich waren 38 Radler erneut unterwegs. Sie erlebten auf einem Rundkurs von knapp 70 km mit den Hauptzielorten Weese, Recke und Vinte ein Spektrum an Sehenswürdigkeiten.

Bei anfangs frischem Gegenwind radelten die Heimatfreunde über Höckel und Voltlage zunächst nach Weese, um dort den Gartenbaubetrieb und Spargelhof Wencker zu besichtigen. Josef Wencker erläuterte die verschiedenen „Standbeine“ des gepflegten Betriebes, den Spargelanbau, die Beerenobstkulturen und die Gartenpflege. Die Gäste erfuhren, dass der Spargelanbau als wichtigster Produktionszweig bereits seit 25 Jahren betrieben wird und im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut und spezialisiert wurde. Josef Wencker beschrieb sehr anschaulich die Pflanzung, Ernte und Verarbeitung des begehrten Gemüses. Besonders informativ war in diesem Zusammenhang, dass die Spargelpflanze etwa 2 bis 3 Jahre Entwicklungszeit benötigt   und ein bis zu zwei Meter tiefes Wurzelsystem entwickelt. Die Erntesaison beginnt Ende März und endet traditionell am Johannistag, dem 24. Juni. Das Waschen, Sortieren und Schälen des Spargels demonstrierte Josef Wencker an der eigens für die Besucher in Gang gesetzten Sortier- und Schälmaschine. Die Ankumer staunten besonders darüber, dass eine an der Sortieranlage installierte Kamera jede einzelne Spargelstange fotografiert und entsprechend den Kundenwünschen sortiert. Zum Abschluss des Besuches warfen die Radwanderer einen Blick in den schmucken Hofladen, wo neben dem frischen Spargel ein breites Sortiment an Obst-, Gemüse- und interessanten Gartenpflanzen angeboten wird.

Weiter verlief die Fahrt bis in den Ortskern von Recke. Heinrich Audick, Vorsitzender des Recker Heimatvereins, lud die Ankömmlinge zu einem kurzen Rundgang ein. Er erzählte, dass Recke mit seinen rd. 8.000 Einwohnern bereits 1189 urkundlich erwähnt und durch die Tödden sowie den nahe gelegenen Kohle- und Sandsteinbergbau maßgeblich geprägt wurde. Die Radler nahmen die zahlreichen Fachwerkhäuser mit ihren verzierten Giebeln und die drei Kirchen des Ortes näher in Augenschein.

Das nächste Etappenziel der Radwanderer war die etwas außerhalb Reckes gelegene „Alte Ruthemühle“, eine liebevoll restaurierte Wassermühle aus dem 16. Jh. Nach dem gemeinsamen Picknick besichtigten die Heimatfreunde zusammen mit Heinrich Audick das in dem Bauwerk untergebrachte Heimat- und Korbmuseum. Die Besucher waren beeindruckt von der umfangreichen Sammlung von Korb- und Flechtprodukten, Geräten der Haus- und Landwirtschaft sowie dem Schuhmacher- und Schlachterhandwerk. Eine Küche aus Uromas Zeiten war gerade im Aufbau.

Weiter bewegte sich die Radkolonne vorbei am Sportboothafen „Marina Recke“ und entlang des Mittellandkanals zum Schoellerhof in Vinte. Dr. Antonia Sievert, Vorsitzende der „Stiftung Schoellerhof“, erläuterte den Gästen die Entstehungsgeschichte der Stiftung. Das Gut Schoellerhof mit seinen über 200 ha Acker- und Waldflächen wurde 1921 vom Papierfabrikanten Schoeller gegründet. 1973 erwarb die Familie Carl Grothaus das Gut. Im Jahre 2005 wurde das „Gut Schoellerhof“ schließlich in die heutige Stiftung umgewandelt. Dr. Antonia Sievert berichtete weiter, dass es die Aufgabe der Stiftung sei, die land- und forstwirtschaftlichen Flächen für öko-logische Ausgleichsmaßnahmen von Kommunen und anderen Planungsträgern zur Verfügung zu stellen. Ein Rundgang durch das gepflegte Anwesen schloss den Besuch auf dem Schoellerhof ab.

Bereits nach wenigen Kilometern erreichten die Ausflügler das Gasthaus Determann in Vinte, wo ihnen wohlverdienter Kaffee und Kuchen serviert wurde. Neuenkirchen und Merzen waren anschließend weitere Orte auf dem Weg zurück nach Ankum.

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