Streuobstwiese

Willkommen beim Projekt Streuobstwiese

Kontakt: landschaftsschutz@heimatverein-ankum.de

Ansprechpartner: Karl Wanstrath, Hans Summe, Werner Meyer

Ort: Holsten, Kettenkamper Weg

Allgemeines zum Projekt:

Ein Projekt, dessen Realisierung der Heimatverein Ankum bereits seit einigen Jahren verfolgt, ist das Anlegen einer Streuobstwiese. Mit dem „Streuobstwiesen-Projekt“ möchte der Heimatverein einen wichtigen Beitrag zum Natur-, Umwelt- und Landschaftsschutz leisten. Ein weiteres Ziel ist es, durch verschiedene Aktionen wie Pflanz- und Pflegeeinsätze, Obstbaumschnittkurse, Erntefeste, Beobachtungstage in enger Zusammenarbeit mit Kindergärten, Schulen und anderen Gruppen das Gemeindeleben und das touristische Angebot Ankums zu bereichern.

Im Sommer 2013 erfuhr der Heimatverein, dass die Gemeinde Ankum am  Kettenkamper Weg ein Grundstück erworben habe, das als Ausgleichsfläche für verschiedene Baumaßnahmen vorgesehen sei. Mitglieder des Heimatvereins sahen in der ungefähr zwei Hektar großen Wiese, auf der sich zusätzlich ein Feuchtbiotop mit einer natürlichen Wasserquelle befindet, einen idealen Ort zur Verwirklichung ihres Streuobstwiesen-Projektes.

Sie ergriffen die Gelegenheit und stellten am 09.08.2013 einen entsprechenden Antrag an die Gemeinde. Daraufhin folgten mehrere Ortsbesichtigungen und Abstimmgespräche zwischen der Gemeinde, der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Osnabrück und mit Vertretern des Heimatvereins. Im Frühjahr 2017 gab die Gemeinde Ankum dem Heimatverein schließlich „grünes Licht“ zur Verwirklichung seines seit langem geplanten Vorhabens. Nun konnte mit der konkreten Planung begonnen werden.

Bereits vor der endgültigen Freigabe des Projektes „Streuobstwiese“ wurden von externen Fachleuten wertvolle Informationen eingeholt. So wurde das Grundstück mehrmals mit Jürgen Christiansen, dem Leiter der Biologischen Station Haseniederung e. V. in Alfhausen, besichtigt. Außerdem besuchten einige Mitglieder des Heimatvereins eine Streuobstwiese in Badbergen-Wehdel, die von Christian Knaack, Inhaber der Artland Mosterei, vor einigen Jahren angelegt wurde. Sowohl Jürgen Christiansen als auch Christian Knaack waren von dem Vorhaben angetan.

Mit der Verwirklichung des Streuobstwiesen-Projektes erhofft sich der Heimatverein eine hohe ökologische Aufwertung des bislang als Pferdewiese genutzten Grundstücks. Streuobstwiesen gehören nachweislich zu einem der artenreichsten Biotope. Mit der Wahl regionaler, alter Obstsorten leistet der Heimatverein außerdem einen großen Beitrag zum Erhalt und zum Schutz dieser bereits sehr selten gewordenen hochstämmigen Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäume.

Mit der Durchführung des Streuobstwiesen-Projektes wird zudem das touristische Angebot der Gemeinde erweitert. Da das Grundstück nur wenige km vom Ortskern entfernt ist, kann dieses über den Radweg entlang des Kettenkamper Weges mit dem Fahrrad gut erreicht werden. Außerdem führt der Bersenbrücker-Land-Weg direkt an der geplanten Streuobstwiese vorbei.

Weiterhin bietet das Projekt „Streuobstwiese“ viele Möglichkeiten, das Gemeindeleben des Dorfes zu berei-chern. Angedacht bzw. bereits zum Teil realisiert sind beispielsweise:

– Pflanzaktionen

– Erntefeste

– Obstbaumschnittkurse

– Pflegeeinsätze

– Führungen durch die Streuobstwiese

– Beobachtungstage

– Bau von Nisthilfen

Bei diesen Veranstaltungen ist eine enge Zusammenarbeit mit Kindergärten, Schulen und anderen Gruppen  vorgesehen.

Aktivitäten im Jahr 2021:

Nachdem die im Herbst 2017 gepflanzten Obstbäume bereits zwei Mal einem sogenannten „Erziehungsschnitt“ unterzogen wurden, war im März 2021 nach einem Kontrollgang der Heimatfreunde ein weiterer Obst-baumschnitt nötig. Auch wurden die vor einiger Zeit am Rande des Feuchtbiotops gepflanzten zehn Kopfweiden ebenfalls einem weiteren „Erziehungsschnitt“ unterzogen, damit sich im Laufe der Jahre möglichst schöne Köpfe ausbilden. Denn je „dickköpfiger“ die Weiden sind, desto mehr Nutzen bringen sie für den Menschen und für die Tierwelt.

Im Frühjahr 2021 waren die Heimatfreunde erneut auf der Streuobstwiese aktiv. Der Rastplatz mit Schutzhütte und Lehr- und Infotafeln, der sich direkt am Radweg von Ankum nach Kettenkamp befindet, wurde durch das

Anpflanzen einer Rotbuchenhecke eingerahmt. Der Heimatverein erhofft sich durch die Pflanzaktion, dass der Rastplatz, der heute bereits gerne von Radlern, Wanderern und Besuchern der Streuobstwiese genutzt wird, noch stärker angenommen wird. Außerdem bietet die Hecke Vögeln und anderen Tieren Nistmöglichkeiten und Unterschlupf.

Im Sommer 2021 nahm der Heimatverein auf der Streuobstwiese neben dem Mähen der Wiese und des Blühstreifens ein weiteres Projekt in Angriff, das bereits seit längerem oben auf der „To-Do-Liste“ stand. Die Ehrenamtlichen bauten auf der Wiese unter Anleitung von Karl Wanstrath eine etwa 8 m lange und 90 cm breite „Zweiseitige Trockenmauer“. Als Standort für die Mauer wurde die leichte Anhöhe in der Nähe des Feuchtbiotops festgelegt, auf der im Rahmen der Obstbaumpflanzaktion im Jahre 2017 drei Birnenbäume gepflanzt wurden. Auf der Anhöhe wird die Trockenmauer von der Sonne beschienen, wodurch sie Wärme liebende und an Trockenheit angepasste Lebewesen eine willkommene „Wohlfühloase“ bietet. Außerdem gewährt sie den Besuchern bei einem Rundgang über die Wiese Platz für eine Verschnaufpause.

Im Spätherbst 2021 erfolgte auf der Streuobstwiese eine weitere Pflanzaktion. Engagierte Heimatfreunde ergänzten die bereits im Jahre 2018 angelegte etwa 100 m lange und vier m breite Wildstrauchhecke um mehrere kleinere Hecken. Dabei wurden rd. 160 heimische Sträucher in die Erde gesetzt.

Projekt Streuobstwiese von Karl Wanstrath

Blick auf die fertige Trockenmauer. (Foto: Karl Wanstrath)  

Aktivitäten im Jahr 2020:

Auch im Laufe des Jahres 2020 fanden verschiedene Aktivitäten auf der Streuobstwiese statt. Neben einem weiteren „Erziehungsschnitt“ an den jungen Obstbäumen und einer erneuten Mähaktion wurde ein weiteres  Teilprojekt in die Tat umgesetzt. An den gepflanzten Obstbäumen wurden Obstsortenschilder angebracht, die stichpunktartig über Geschmack, Verwendung, Pflück- und Genussreife sowie Haltbarkeit der jeweiligen Obstsorte Auskunft geben. Außerdem sind auf den Schildern Fotos der alten Obstsorten zu sehen. Diese wurden dem Heimatverein durch einen Kontakt zum  Pomologen-Verein e. V. zur Verfügung gestellt. Die Obst-sortenschilder bieten den Besuchern auf der Wiese die Möglichkeit, sich über die Vielfalt der oftmals bereits in Vergessenheit geratenen alten Obstsorten zu informieren und die Begeisterung dafür zu wecken.

Obstsortenschild für die Graue Herbstrenette Foto: Karl Wanstrath)

Aktivitäten im Jahr 2019:

Im Frühjahr 2019 errichteten freiwillige Helfer am Rand der Streuobstwiese einen Unterstand für Bienenstöcke, der sogleich mit einigen Bienenstöcken bestückt wurde. Außerdem wurden die im Herbst 2017 gepflanztenObstbäume einem ersten sogenannten „Erziehungsschnitt“ unterzogen. Da auf dem im Frühjahr 2018 erstmals angelegten Blühstreifen nur wenige Pflanzen den Winter 2018/19 überlebt hatten, erfolgte im Frühjahr 2019eine erneute Einsaat. Dieses Mal wurde als Saatgut die sogenannte „Osnabrücker Mischung“ verwendet, die dem Heimatverein von der Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück zur Verfügung gestellt wurde.

Im Herbst 2019 wurde im Zugangsbereich der gepflanzten Obstbäume ein Infoschild errichtet, auf dem die genaue Bezeichnung sowie der jeweilige Standort der einzelnen Obstsorten zu ersehen sind.

Der Blühstreifen in voller Pracht (Foto: Karl Wanstrath)
Blick auf den neuen Unterstand für Bienenstöcke (Foto: Karl Wanstrath)
Das Infoschild mit der genauen Bezeichnung sowie dem jeweiligen Standort der einzelnen Obstsorten (Foto: Karl Wanstrath)

Aktivitäten im Jahr 2018:

Im Frühjahr 2018 wurden die Ehrenamtlichen erneut aktiv. In enger Absprache mit dem Fachdienst Umwelt des Landkreises Osnabrück und mit Jürgen Christiansen von der Biologischen Station Haseniederung e. V. wurde auf dem Gelände eine Amphibienzählung durchgeführt. Außerdem legten die Heimatfreunde eine etwa 100 m lange und vier m breite Wildstrauchhecke an und bepflanzten sie mit 250 ausschließlich heimischen Wildgehölzen. Darüber hinaus bepflanzten sie den Rand des auf dem Areal liegenden Feuchtbiotops mit Kopfweiden und bauten über den das  Streuobstwiesen-Areal durchquerenden Bachlauf zwei Holzstege. Ebenfalls im Frühjahr 2018 wurde zwischen der neu angelegten Wildstrauchhecke und der angrenzenden Ackerfläche ein etwa 150 m langer und 4 m breiter Blühstreifen aus heimischen Blumen, Gräsern und Kräutern angelegt.

Im Sommer 2018 erfolgte wiederum mit sehr viel ehrenamtlichem Engagement der Bau eines Rastplatzes mit Schutzhütte und Lehr- und Infotafeln. Der Rastplatz wurde am Westrand der Wiese positioniert, an dem der Radweg von Ankum nach Kettenkamp verläuft und auch der Bersenbrücker-Land-Weg in der Nähe ist.

Die fertig angelegte Wildstrauchhecke mit insgesamt mehr als 250 heimischen Wildsträuchern (Foto: Karl Wanstrath)

Aktivitäten im Jahr 2017:

Nachdem die Wiese im Sommer 2017 von engagierten Heimatfreunden mit ihren Oldtimer-Traktoren und Handsensen erstmals gemäht wurde und mehrere Nisthilfen für Steinkäuze aufgehängt wurden, erfolgte im Spätherbst 2017 die erste große Pflanzaktion. An dieser Arbeit beteiligten sich mehr als 40 freiwillige Helferinnen und Helfer. Es wurden insgesamt 40 hochstämmige Obstbäume in die Erde gesetzt. Bei der Auswahl der Bäume wurde großer Wert darauf gelegt, dass es sich um regionaltypische alte Obstsorten handelt, die sich über Jahrhunderte bewährt haben, mittlerweile jedoch sehr selten geworden sind. Die folgenden Obstsorten wurden gepflanzt:

Apfelsorten (jeweils 2 Bäume): Ananasrenette, Biesterfelder Renette, Dülmener Herbstrosenapfel, Gaesdonker Renette, Geheimrat Dr. Oldenburg, Goldparmäne, Grahams Jubiläumsapfel, Graue Herbstrenette, Graven-steiner, Holsteiner Cox, Jakob Lebel, Prinz Albrecht von Preußen, Purpurroter Cousinot, Rheinischer Bohn-apfel, Schöner aus Herrnhut, Weißer Winterglockenapfel.

Birnensorten (jeweils 1 Baum): Köstliche von Charneu, Pastorenbirne, Williams Christbirne.

Blick auf die Streuobstwiese mit den 40 hochstämmigen Obstbäumen (Foto: Karl Wanstrath)

Besonderer Hinweis:

Ausführlich wird das „Streuobstwiesen-Projekt“ des Heimatvereins Ankum mit den bisherigen Aktivitäten in den Heimatheften für Dorf und Kirchspiel Ankum ab Ausgabe 2018 beschrieben.

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