Schleswig-Holstein mit Sylt und Hallig Hooge

Schleswig-Holstein mit Sylt und Hallig Hooge

Autor: Georg Hummert

Die diesjährige mehrtägige Studienfahrt des Heimatvereins Ankum unter Leitung von Georg Hummert führte nach Schleswig- Holstein. Auf dem Weg nach Norden machten wir einen Stopp in Bremen. Dort besuchten wir das Schnoorviertel und die Böttchergasse. Danach hatten wir eine Werksführung bei Airbus Defence & Space. Hier erfuhren die Teilnehmer wie beispielsweise die ISS mit der Erde kommuniziert und die Versorgung der Astronauten funktioniert. Wir sahen Modelle von der Ariane 4 und Ariane 5. Beim Gang durch die Hallen durften wir auch die Raumkapsel betreten, mit der der Deutsche Physiker und Astronaut Ulf Merbold im Weltall war.

Die Fahrt ging weiter zu unserem Hotel Pfahlershof bei Tönning, der sich aus einem der ältesten Höfe des Karolinenkoogs entwickelte. Am nächsten Tag besuchten wir die dänische Insel Römö mit dem kilometerbreiten befahrbaren Sandstrand. Mit der Autofähre ging es durch das „Weltnaturerbe Wattenmeer“ nach List auf Sylt.

„Moin, Moin“, grüßte der Verkäufer in der nördlichsten Fischbude Deutschlands. Für uns gehörte ein Fischbrötchen von „Gosch“ zu unserem Ferientag in List ebenso dazu wie das Lachen der Möwen, die salzige Brise und die wärmenden Sonnenstrahlen. Von List aus begann unsere Inselrundfahrt. Gerade jetzt im Spätsommer, wenn die blühende Heide die Dünen an vielen Stellen in zartem Lila leuchten lässt, sahen wir viele Sparziergänger in den Dünen.

Sylt ist eine Insel der Gegensätze. Während in Kampen die „Schönen und Reichen“ in edlen Restaurants Austern schlürfen, sind in Keitum Brauchtum und Tradition noch lebendig. Einst war Keitum der Alterssitz Sylter Kapitäne. Typisch für das grüne Herz der Insel sind die reetgedeckten Friesenhäuser. Über die gesamte Westküste zieht sich ein 40 Kilometer langer Sandstrand. Westerland ist perfekt für einen Tag im Strandkorb geeignet. Wir konnten viele Wassersportler beobachten oder auf der Promenade flanieren: eine Geschäftsstraße, die seines gleichen sucht und romantische Cafés- das spiegelt Westerland auf Sylt wieder.

Wir verlassen die Insel mit dem DB Autozug Sylt-Shuttle über den Hindenburgdamm nach Niebüll.

Auf dem Rückweg zum Hotel machten wir noch einen Stopp in dem „Denkmalgeschützen Roten Haubarg“ aus dem Jahr 1647 bei Witzwort. Vieh, Gesinde, Hofbesitzer und seine Familie waren damals in einem Haubarg unter einem Dach vereint. Bei einem leckeren „Deichbauern Buffet“ gab es hier viele regionstypische Leckereien zu probieren.

Am nächsten Tag besuchten wir die Hallig Hooge. Von Schlüttsiel aus fuhren wir mit dem Schiff zur Hallig Hooge. Hooge ist die zweitgrößte der zehn Halligen im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer. Die Halligen sind kleine, nicht oder nur wenig geschützte Marschinseln vor der Küste, die bei Sturmflut überschwemmt werden können. Auf Hooge gibt es 11 Warften, davon werden 10 Warften von 80 Personen bewohnt. Wir erkundeten die 550 ha große Hallig während einer Kutschfahrt, besuchten die alte St. Johannis-Kirche von 1637 auf der Kirchwarft und das Museum im „Königspesel“ von 1776. Der „Pesel“ ist der eindrucksvollste Raum – die beste Stube – mit holländischen biblischen Fliesen sowie einer bemerkenswerten Decken- und Türenmalerei. In dieser Stube übernachtete König Friedrich VI. von Dänemark 1825, als er von einer Sturmflut überrascht wurde. Damals gehörte dieses

Gebiet noch zu Dänemark. Danach besuchten wir das Sturmflutkino.

Mit dem Schiff ging es zurück aufs Festland. Wir fuhren am 1200 ha großen Sönke-Nissen-Koog vorbei, bekannt durch die auffallend gleichen Häuser mit typischen grünen Dächern, über Husum zum Hotel zurück.

Am letzten Tag unserer Reise machten wir einen Abstecher nach Friedrichsstadt. Bei einer Grachtenfahrt durch die Holländersiedlung, auch „Venedig des Nordens“ genannt, bekamen wir sachkundige Erläuterungen der Stadtgeschichte und der Treenelandschaft. Dann ging es nach St. Peter Ording weiter. Wir erlebten hier das Flair am Strand und der Promenade. Der Weg führte uns weiter zum größten Küstenschutzbauwerk von 1973, dem Eider-Sperrwerk. Weiter geht es bis an die Elbe bei Brunsbüttel. Hier setzten wir mit einer Fähre über nach Cuxhaven. Auf der Elbe begegnete uns reger Schiffsverkehr. Die Schiffe steuerten den Weg zum Nord-Ostsee-Kanal oder zum Hamburger Hafen an. Über Bremerhaven am Deutschen Auswandererhaus und am Klimahaus vorbei fuhren wir zurück nach Ankum.

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