Viertägige Studienfahrt zu unseren niederländischen Nachbarn

Viertägige Studienfahrt zu unseren niederländischen Nachbarn

Die viertägige Studienfahrt des Heimatvereins Ankum unter Leitung von Georg Hummert führte in diesem Jahr zu unseren Nachbarn in die Niederlande. Das Land ist 300 Kilometer lang und 200 Kilometer breit. Hier leben ca. 17 Millionen Menschen.

Gegen Mittag erreichten wir die Stadt Gouda. Jeden Donnerstagmorgen findet im Sommer hier der bekannte Käsemarkt statt. Bei einer Entdeckungstour erkundeten wir die Stadt mit dem alten traditionsreichen Käsemarkt

Im Anschluss ging es weiter nach Den Haag, der grünen Stadt  am Meer.

Hier konnten wir die kompetente Fremdenführerin begrüßen, die uns während der nächsten Tage auf unserer Fahrt begleitete.

Den Haag ist die drittgrößte Stadt, Regierungs- und Königssitz der Niederlande. In Den Haag haben mehr als 70 internationale Organisationen ihren Sitz.

Den Haag verfügt über eine reiche Geschichte und eine große Vielfalt an alter und moderner Architektur. Während einer Stadtrundfahrt sahen wir den Friedenspalast-Sitz des Internationalen Gerichtshof, weitere bekannte und besondere Plätze.

Weiter ging es zum bekannten Seebad Scheveningen. Auf der „Scheveninger Pier“ befindet sich das erste Riesenrad Hollands über dem Meer, das eine spektakuläre Aussicht auf den 11 km langen Strand bietet. Wir hatten Zeit für einen Bummel über die Strandpromenade und für einen originalen „holländischen Matjes“.

Am zweiten Tag erreichten wir Rotterdam, den zweitgrößten Hafen der Welt. Hier ist das globale Drehkreuz und Tor nach Europa mit dem größten Tiefwasserhafen Europas von 100 Quadratkilometer Fläche

Rotterdam ist die Hafenstadt in der niederländischen Provinz Südholland. Wir erlebten die zweitgrößte Stadt Hollands mit ihrer eindrucksvollen atemberaubenden Skyline, ihren modernen und interessanten Hochhäusern und einer quirligen Innenstadt. Rotterdam ist eine moderne Hafenstadt, eine schicke Einkaufstadt und vor allem die führende Architekturstadt der Niederlande. Sie wird auch das „Manhattan der Maas“ genannt. Am Nachmittag hieß es dann Leinen los und wir bestiegen das Schiff am Fuß der beeindruckenden Erasmusbrücke und erkundeten den eindrucksvollen Hafen bei einer Hafenrundfahrt. Wir sahen den historischen Veerhafen, das Maritime Viertel und das Museumsschiff SS Rotterdam. Anschließend hatten wir noch etwas Freizeit in dieser multikulturellen bunten Stadt und besuchten die große Markthalle.

Danach fuhren wir in die charmante und historische Stadt Delft und unternahmen einen kleinen Stadtspaziergang. Die Altstadt mit ihren historischen Gebäuden, den vielen Kirchen und den kleinen Wasserstrassen ist äußerst sehenswert. Delft ist bekannt durch das wunderbare Porzellan  „Delfter Blau“.

Am dritten Tag fuhren wir nach Kinderdijk. Dort konnten wir die bekanntesten 19 noch gut erhaltenen Mühlen, die zum Weltkulturerbe gehören, sehen. Hier erfuhren wir, dass es in den Niederlanden 12.000 Kilometer Deiche gibt, die 6 Meter hoch sind. Die Herstellung von einem Kilometer Deich kostet ca. 10 Millionen Euro. Sechsundzwanzig Prozent der Niederlande liegen unter dem Meeresspiegel, hier liegt sogar der niedrigste Punkt von 6,7 m. Im Wasserbau sind die Niederländer weltweit führend. Nicht aus Leidenschaft, sondern aus schierer Notwendigkeit. Nur so konnten sie der Gefahr durch Sturmfluten (die letzte war im Jahr 1953) erfolgreich trotzen und dem Meer sogar fruchtbares Neuland abringen.

Die Mühlen von Kinderdijk sind eine Gruppe von 19 Windpumpen, die dazu dienten, das anfallende Wasser aus den Poldern abzupumpen, um so den Boden landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Sie wurden im 18. Jahrhundert erbaut, nachdem sich die älteren Kanalsysteme als wenig effektiv erwiesen.

Dann besuchten wir Dordrecht, die älteste Stadt der Niederlande, die schon im Jahr 1220 das Stadtrecht erhielt. Einige Monumente und historische Binnenstadthäfen sorgten für eine unglaubliche Atmosphäre. In der historischen Innenstadt stehen Häuser und Gebäude aus dem Mittelalter und der Moderne in Harmonie nebeneinander. Der Ursprung der Gebäude wie der „Grote Kerk“, des Rathauses und „Het Hof“ liegen im 13. und 14. Jahrhundert. Nach der Mittagspause fuhren wir zum Nationalpark De Biesbosch. Der Park ist einer der wenigen Süßwasser-Gezeitengebiete der Welt. Hier kann man fantastisch wandern und gut Fahrrad fahren. Wir fuhren mit dem Boot bei sommerlichen Temperaturen, geführt von dem Kapitän, durch diese wunderschöne Natur.

Zurück in Rotterdam besuchten einige der Gruppe den Stadtpark, andere fuhren den 185 m hohen „Euromasten“ hoch und wurden mit einer unglaublich imposanten Aussicht über die Hafenstadt Rotterdam belohnt.

Am Abend gingen wir an Bord des „Pannekoekenboot“. Dort wurden verschiedene Pfannekuchen in süß und pikant mit unterschiedlichen Füllungen angeboten und probiert. Während der Schifffahrt entlang der berühmten Skyline und durch den beeindruckenden Hafen, konnten wir den Tag gemütlich ausklingen lassen.

Am Sonntagmorgen verließen wir Rotterdam und machten einen Zwischenstopp in der alten Hansestadt Deventer, die im Jahr 806 erstmalig erwähnt wurde. Damals kamen Kaufleute aus ganz Europa durch diese Stadt. Zu dieser Zeit entstanden auch die verschiedenen Kaufmannshäuser mit den bekannten Hansegiebeln. Während eines Stadtspazierganges sahen wir unter anderem prächtige alte Gebäude, den Münzturm, die Bergstraße mit ihrer alten Bergkirche aus dem 12. Jahrhundert und vieles mehr.
Danach setzten wir unsere Rückreise fort. Im Emsland,  Lingen – Hanekenfähr, konnten wir mitten in der Natur Kaffee und Kuchen in einer wunderbaren Atmosphäre einnehmen.
Hier überquerten früher  viele Hollandgänger die Ems. Hollandgänger waren die Wanderarbeiter, die nach dem Dreißigjährigen Krieg, etwa ab 1650 bis 1914 – von sozialer Not getrieben – aus wirtschaftlich schwachen Gebieten Norddeutschlands saisonal nach Holland zogen, um dort zu arbeiten und ein dringend benötigtes Einkommen für sich und ihre Familien zu erzielen.
Während der Fahrt sorgten gemeinsam gesungene Volkslieder für gute Laune an Bord.
Gut gestärkt ging es mit schönen Erlebnissen nach Ankum zurück.

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