Ankums Heimatfreunde unternahmen ihre 40. Tagesradtour

Ankums Heimatfreunde unternahmen ihre 40. Tagesradtour

Insgesamt 2.800 km mit dem Fahrrad zurückgelegt

Ankum. Ideales Radfahrwetter und ein abwechslungsreiches Angebot an Sehenswürdigkeiten erlebten 75 Radlerinnen und Radler, die auf Einladung des Heimatvereins Ankum ihre zweite Tagesradtour in diesem Jahr unternahmen. Radwanderwart Karl Wanstrath zeigte sich über die besonders hohe Teilnehmerzahl sehr erfreut. Bei der Vorstellung des Tagesprogramms hob er hervor, dass es sich diesmal um die 40. Tagesradtour handeln würde. Auf den seit 1995 durchgeführten Touren seien insgesamt etwa 2.800 km zurückgelegt worden, was beispielsweise einer Fahrt von Ankum bis in die Türkei entsprechen würde.

Das Kutschenmuseum in Nortrup ließen sich die 75 Heimatfreunde von Eugen und Christel Gartmann (vorne rechts im Bild) zeigen. (Foto: Karl Wanstrath)

Der Weg der endlos erscheinenden Radkolonne führte zunächst nach Nortrup, wo das Kutschenmuseum der Familie Gartmann besichtigt wurde. Eugen und Christel Gartmann nahmen die Ankömmlinge mit auf eine Reise in die Vergangenheit, in der Kutschen, Wagen und Schlitten das Straßenbild bestimmten. Die Gäste waren beeindruckt von der liebevoll restaurierten Sammlung der über 100 Exponate, die in der Diele des Haupthauses sowie in der erst kürzlich neu errichteten Fachwerkscheune untergebracht sind. Die Ankumer entdeckten unter den vielen interessanten Fahrzeugen auch einen von der Firma Karmann gebauten Landauer aus dem Jahre 1904 sowie einen Reisewagen, von dem auch Goethe ein Exemplar besaß, mit dem er über die Alpen gefahren ist. Zum Abschluss des Besuches warfen die Radler einen Blick in den idyllischen Garten sowie in den zu einer gemütlichen Ferienwohnung umgebauten uralten Kornspeicher

Beim Schützenhaus in Groß Mimmelage legten die 75 Radwanderer auf ihrer rd. 60 km langen Tour eine kurze Verschnaufpause ein. (Foto: Karl Wanstrath)

Anschließend ging es über Groß Mimmelage weiter nach Quakenbrück. Dort wurde beim gemeinsamen Mittagessen im Artland Kotten ein schmackhafter Erbseneintopf serviert. Wolfgang Osthus, ehemaliger Realschullehrer und mehrfacher Buchautor, erläuterte während des Essens, wie während der letzten Eiszeit die Ankumer und Dammer Berge sowie das Artland und die Hase entstanden sind.

Die endlos erscheinende Radkolonne auf ihrem Weg zum Schützenhof in Quakenbrück. (Foto: Karl Wanstrath)

Danach radelten die Ausflügler gut gestärkt über den Hasetalweg zum Quakenbrücker Schützenhof. Dort stellte Wolfgang Osthus in einem informativen Vortrag die Entstehungs-geschichte der neuen Sohlengleite vor. Zum Schutz der Stadt vor Hochwasser sei bereits im 17. Jahrhundert ein künstlich angelegter Hasearm mit einem Überfall gebaut worden, der für einen geregelten Abfluss der Wassermassen sorgte. Aufgrund einer von der EU heraus-gegebenen Richtlinie, wonach alle Fließgewässer für Fische sowie andere Wassertiere passierbar sein sollen, sei im Jahre 2012 der Entschluss gefasst worden, den sanierungs-bedürftigen Hase-Überfall abzubrechen und durch eine sogenannte Sohlengleite zu er-setzen. Die Ankumer waren von dem neuen Bauwerk sehr beeindruckt. Außerdem erfuhren sie, dass auf einer kleinen Insel inmitten der Sohlengleite sogar eine Eisvogelfamilie heimisch geworden sei.

An der neuen Sohlengleite am Schützenhof in Quakenbrück genossen die 75 Radwanderer die herrliche Aussicht. (Foto: Karl Wanstrath)

Das nächste Etappenziel war Gehrde. Lieselotte Prima, Mitglied des dortigen Heimatvereins, führte die Gäste durch die St.-Christophorus-Kirche. Den Radwanderern wurden eindrucksvoll die besonderen Ausstattungsgegenstände des alten Gotteshauses erläutert. Außerdem gab die Gästeführerin interessante Erläuterungen zu Mauerseglern, die sich im Rahmen einer örtlichen Initiative auf dem Dachboden der Kirche angesiedelt haben. Die früher dort brütenden Vögel seien vor einiger Zeit plötzlich verschwunden, als aufgrund von Renovierungsarbeiten die Fluglöcher und Hohlräume im Kirchturm zunehmend geschlossen wurden. Durch eine gemeinsame Initiative des Heimatvereins Gehrde mit umliegenden Berufsschulen und der Universität Siegen sei es jedoch gelungen, die Mauersegler wieder in Gehrde anzusiedeln. In diesem Sommer hätten bereits über 30 Paare ihre Jungen auf dem Kirchturm großgezogen.

In der St.-Christophorus-Kirche in Gehrde erläuterte Liselotte Prima vom dortigen Heimatverein den Radwanderern die Innenausstattung des Gotteshauses.(Foto: Karl Wanstrath)

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