Zuerst zeigte er das „Ankumer Portal“, einen kleinen, zugemauerten alten Eingang auf der Nordseite der Kirche. Im Gegensatz dazu ist das „Bramscher Portal“ auf der Südseite der Kirche mit allerlei phantastischen Figuren verziert worden. Die des Lesens unkundigen Menschen sollten durch diese Gestalten erinnert werden, alles „Böse“ beim Eintritt ins Gotteshaus zurückzulassen. Auch im Innern der Kirche gab es viel Bildersprache auf Gemälden, Altar und Kanzel, die Herr Schrader der Gruppe detailreich erklären konnte. Bemerkenswert in der Üffelner Kirche sind die mittelalterlichen Malereien an Wand und Decke, die bei Renovierungsarbeiten 1903 entdeckt worden sind. Zwar stark überformt, geben sie immer noch einen Einblick in die mittelalterliche Gedankenwelt der Menschen jener Zeit.
Zum Schluss bedankte sich Herr Schrader dafür, dass die Ankumer „in friedlicher Gesinnung“ gekommen seien, nachdem er die folgende Überlieferung erzählt hatte: In der Zeit um 1740 hatte es in Üffeln einen Pastor Theodor Kamp gegeben, der mit sehr viel Eifer Katholiken zum Lutherischen Glauben bekehren wollte und einen „Knecht aus Ankum“ in seiner Pastorat Unterweisungen gab. Mehrmals kamen Angehörige, die diesen Knecht „befreien und entführen“ wollten, jedoch ohne Erfolg. Schließlich zogen die katholischen Ankumer mit fast 100 Mann nach Üffeln. Dort kam es zu Fenstereinwürfen und einer „ gewaltsamen, blutigen Auseinandersetzung“ mit herbei eilenden Üffelner Prostestanten, wobei es viele Verletzte, aber zum Glück keine Toten gab. Die Ankumer mussten jedoch ohne diesen Knecht wieder abziehen.
Fast 300 Jahre später können Uwe Schrader und der ebenfalls anwesende Gert Borcherding vom Heimatverein Üffeln über friedvollere, ökumenische Aktionen berichten, die vor allem mit der katholischen Nachbargemeinde St Lambertus in Merzen stattfinden.
Nach dieser schönen und aufschlussreichen Führung ließen sich die Teilnehmer Kaffee und Kuchen im Restaurant „Im Giersfeld“ in Westerholte schmecken. Auf dem Heimweg gab es noch einen Halt beim Steinwerk Meyer zu Westerholte, das in den 1990/ 2000 er Jahren auf Initiative des Heimatvereins Ankum vor dem Verfall gerettet worden ist. Auf Schautafeln außerhalb und innerhalb der „Miniburg aus dem Mittelalter“ ist die Geschichte dieser lokal-historischen, baulichen Besonderheit nachzulesen.